Konfabulation bezeichnet das Erschaffen von falschen Geschichten, indem unser Gehirn Erinnerungslücken mit möglichen Erklärungen füllt. Wir verhalten uns in etwa so wie ein Film, der auf wahren Ereignissen beruht. Die Details verwischen bei näherer Betrachtung, aber das Gesamtbild bleibt bestehen.
Der Mensch scheint grundsätzlich zum Konfabulieren zu tendieren. Wir versuchen immer eine Erklärung für unser Verhalten zu finden. Dabei ermöglicht diese Tendenz, dass wir ein umfangreiches Selbstbild aufbauen. Mehrere Studien sprechen darüber, dass Menschen sich zwar an etwas erinnern können, sie aber nicht den Grund dafür ausmachen können. Das hindert sie jedoch nicht daran, einen Grund zu liefern, der für sie sinnvoll erscheint.
In einem Experiment wurden Nylon-Strümpfe nebeneinander aufgereiht. Die Wissenschaftler fragten die vorbeikommenden Leute, welche Strümpfe die beste Qualität hätten, wobei sich vier von fünf Leute für die Strümpfe ganz rechts entschieden. Auch nach dem Wechseln der Reihenfolge wurden weiterhin die Strümpfe rechts als beste bewertet. Darauf angesprochen, gaben die Leute immer wieder an, dass sie nicht von der Reihenfolge beeinflusst wurden, sondern zum Beispiel die Farbe oder die Textur.
Folgen: Konfabulation bildet die Basis für die Geschichten, die wir uns von uns selbst erzählen. Wenn wir darauf achten, dass alles, was wir erzählen, von einer anderen Person stammt, die zufällig dieselben Erlebnisse wie wir gemacht hat, dann können wir möglicherweise verhindern, dass wir unsere Wahrnehmung zu einer fehlerbehafteten Wirklichkeit machen, anstatt sie einfach als Wahrnehmung hinzunehmen.
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